Niedlich und bedroht – Plumplori-Schutzprojekt in Bangladesch

Große Augen, kuscheliges Fell. Ihr niedliches Aussehen wird den nachtaktiven Primaten oftmals zum Verhängnis. Als exotische Haustiere gehalten, müssen die bewegungsfreudigen Kletterer eingepfercht in viel zu kleinen Käfigen  oft jahrelang ein tristes Dasein fristen. Zudem werden ihnen häufig die Zähne entfernt, um sie zahm und ungefährlich zu machen, was zu starken Schmerzen und Gesundheitsproblemen führt.

 

Plumploris in Gefahr

Marcel Stawinoga vom Verein Plumploris e.V. berichtete im Februar in einem Vortrag über die Arbeit der Artenschutzorganisation in Bangladesch. Dabei ging es nicht nur um Werbung für den Artenschutz sondern vor allem um ganz praktische Aktivitäten vor Ort. So wurde im Lawachara Wildlife Rescue Centre/Bangladesch eine Plumplori-Rehabilitationsstation errichtet, die aus menschlicher Haltung beschlagnahmte und traumatisierte Tiere medizinisch betreut und – wenn möglich – wieder in die Freiheit auswildert. Dabei werden die oft verstümmelten Tiere in einem langwierigen Prozess auf ein erneutes eigenständiges Leben in der Wildnis vorbereitet. Aber auch Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung und in Schulen sind ein wichtiger Bestandteil der Tätigkeit von Plumploris e.V.

 

Besendert in die Freiheit

Während der Rehabilitationsphase lernen die Plumploris, sich selbst zu versorgen, Nahrung zu finden und sich vor Gefahren zu schützen. Die Mitarbeiter der Einrichtungen überwachen den Prozess sorgfältig und stellen sicher, dass die Tiere fit und gesund sind, bevor sie in ihrem natürlichen Lebensraum freigelassen werden. Mit einem Sender ausgestattet werden die Aktivitäten der Tiere dann noch ein Jahr nachverfolgt und wissenschaftlich ausgewertet. Aber auch ganz profane Maßnahmen, wie das Errichten sogenannter „Plumplori-Brücken“ helfen den Tieren, Gefahren durch die Zivilisation, wie zum Beispiel Straßen, zu umgehen.

Am Ende des sehr kurzweiligen und interessanten Vortrages überreichten Kathrin Jacobsohn-Meisel und Matthias Meisel vom Zooverein eine Spende in Höhe von 1.000,- Euro für die weitere  Arbeit des Vereins.