Neue bedrohte Tierart im Teich der Trampeltier-Anlage

Waxdick, Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)  ist ein vom Aussterben bedrohter, riesiger Fisch, dessen Verbreitung früher über die Donau auch nach Mitteleuropa reichte. Er wurde nach dem deutsch-baltischen Naturforscher Johann Anton Güldenstädt benannt.

Der Waxdick kann eine Länge von 4 Metern und ein Gewicht von 160 Kilogramm erreichen. Heute werden jedoch meistens nur Tiere von 1.30-2.50 Meter Länge und 20-30 kg Gewicht gefangen. Er kann bis zu 50 Jahre alt werden. Unsere Tiere sind aber Jungtiere.

Der Russische Stör ist ein Wanderfisch, der zum Laichen vom Meer in die einmündenden Süßwasserflüsse aufsteigt und legt hierbei große Strecken bis über 1.000 km zurück.

Im Meer halten sich die Fische  in flachen Küstenbereichen mit Sand- oder Schlammböden auf, im Süßwasser in den tiefen Bereichen langsam fließender Ströme.

Im Sommer bevorzugt er Wassertiefen zwischen 2-30 m und Wassertemperaturen von ca. 12-24 °C. Im Winter zieht er sich in  Bereiche zwischen 20-120 m zurück. Er lebt normalerweise solitär, tritt jedoch bei der Laichwanderung in größeren Gruppen auf.

Männchen erreichen die Geschlechtsreife mit einem Alter von 7 bis 11 Jahren, Weibchen zwischen 11 bis 15 Jahren bei einer Größe von ca. 100-150 cm.

Das Laichintervall beträgt bei den Männchen 2-3 Jahre, bei den Weibchen 4-6 Jahre.

Die Weibchen laichen über kiesigen bzw. steinigen, sandigen Untergründen in Wassertiefen von 2-15 m ihre bis zu 300.000 Eier ab. Die Eier haben einen Durchmesser von ungefähr 3 mm. Die Wassertemperaturen betragen dann ca. 10-15 °C, die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers ungefähr 1,2 m/sec.

Nach 3- 6 Tagen schlüpfen die ca. 10 mm langen Fischlarven. Sie ernähren sich zunächst von ihrem Dottervorrat und beginnen nach 10-12 Tagen aktiv mit dem Fressen. Die Jungtier bleiben bis zu 3 Jahre im Fluss und wandern danach ins Meer und  verbleiben dort bis zur Geschlechtsreife.

Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stuft die Art als „vom Aussterben bedroht“ ein.   Grund: die in den Meeren lebenden Adulttiere werden durch den Bau von Kraftwerken von vielen ihrer Laichgründe abgeschnitten. Darüber hinaus ist der oft illegale Fang nicht nachhaltig.

Gewinnung Kaviar: Er wird durch Abstreifen oder Schlachtung weiblicher Störe vor dem Ablaichen gewonnen und durch Salzen, eventuell zusätzlich Pasteurisation, haltbar gemacht. Er kommt meistens in beschichteten Blechdosen oder im Glas auf den Markt. Kaviar vom Waxdick wird in der Regel als „Ossetra“ oder „Osietra“ vermarktet. Die Preise liegen in Deutschland bei etwa 130-285 € / 100 g.

Obwohl Russland von 1979 bis 1996 171 Millionen Jungtiere in der Wolga aussetzte, nehmen die Bestände laufend ab.

2019 schufen ungarische Wissenschaftler aus Russischem Stör und dem Löffelstör versehentlich, durch Verwechslung Sperma den „Sturddlefish“. Alle noch lebenden Fische leben in einem Labor in Ungarn.

 

 

 

 

 

Bildquelle(n)

  • a5cc3f97de32caace96cca0a797115a7_XL: Waxdick (Acipenser gueldenstaedti) im Ozeaneum Stralsund © Peter Dollinger, Zoo Office Bern
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