
In jedem Zoo ist das Wassermonster eine Attraktion. Der Axolotl ist ein lebender Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche und ist in der Natur vom Aussterben bedroht. Er lebt nur noch im Xochimilco See bei Mexico- Stadt und benötigt kühles und sauerstoffreiches Wasser. Sein Verbreitungsgebiet umfasst 467 km², das effektive Vorkommen wohl weniger als 10 km².
Für die Azteken war es ein heiliges Tier. Xototl war der Gott des Feuers und des Blitzes. Er leitete die Sonne unter die Erde (Sonnenuntergang) und am Morgen (Sonnenaufgang) wieder empor.
Sein ganzes Leben verbringt er im Larvenstadium und wird trotzdem geschlechtsreif ( Neotonie). Es findet keine Metamorphose statt. Ein Gendefekt sorgt dafür, dass bestimmte Hormone der Schilddrüse nicht ausgeschüttet werden.
Die Axolotl sind nachtaktiv, haben eine Kopf-Rumpflänge von 15 cm und eine Schwanzlänge von 14 cm. Ihr Gewicht beträgt 60 bis 200g und sie haben eine Lebenserwartung von 20 bis 25 Jahre. Im Freiland variiert die Färbung von dunkelgrau bis schwarz. Zuchtformen können albinotisch, gelb oder gefleckt sein
Wenn sie acht bis 15 Monate alt sind, können sie sich fortpflanzen. Das Männchen legt seinen Samen auf den Boden. Danach nimmt das Weibchen den Samen auf. Es legt dann 80 bis 800 Eier. Die Larven schlüpfen, stark temperaturabhängig, nach ungefähr 15 bis 20 Tagen, und ernähren sich noch zwei Tage von ihrem Dottervorrat, bevor sie selbständig auf Nahrungssuche gehen
Zu den Lieblingsspeisen gehören Insekten, Würmer, kleine Fische und Wirbeltiere.
Alles, was vors Maul kommt, wird gefressen (Kanibalismus). Alexander von Humboldt brachte von seiner Südamerikareise 1804 das erste Tier mit nach Europa. Diese Kuriosität ist noch im Naturkundemuseum in Paris zu sehen, und wurde „Mexikanischer Mondfisch“ genannt.
Wissenschaftlich beschrieben wurde das Axolotl 1798 vom englischen Naturforscher Georg Show und dem Illustrator Frederick Polydore Nodder. Er ist als „unmittelbar vom Aussterben bedroht“ (CRITICALLY ENDANGERED) in der Roten Liste der IUCN aufgeführt.
Forscher sind fasziniert von der Regenerationsfähigkeit dieses Tieres. Gliedmaßen, Herz und andere Organe sowie Teile des Nervensystems können nachwachsen. Anders als bei Eidechsen hat der Axolotl davon auch keine bleibenden Narben. Die neuen Körperteile oder Organe sind genauso groß wie die verlorenen. Es gibt heute schon mehrere Therapieansätze für die Behandlung von Rückenmarksverletzungen. Neueste Forschungen haben gezeigt, dass Hautschleim des Axolotls gegen die gefährlichen Krankenhauskeime eingesetzt werden kann. Der Schleim enthält antibakterielle Peptide, die auch gegen bestimmte Krebszellen eingesetzt werden können.
Das Wunder der Regeneration ist in Teil C des Darwineum zu sehen.
SCHON GEWUSST?
Sie verbringen ihr gesamtes Leben im Wasser und in Japan wurde der Axolotl in den 1985er Jahren durch eine Werbekampagne von Nisshin, einem Instantnudeln-Produzenten, populär.
Alle Fotos Rostocker Zooverein- Matthias Drübbisch



