Zootier des Jahres 2021 – das Krokodil

Die „Zootier des Jahres“ Kampagne wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. Für den Titel „Zootier des Jahres“ werden Tierarten ausgewählt, die teils kurz vor der Ausrottung stehen, jedoch bisher keine oder nur sehr wenig Lobby haben und auch oft nicht von „großen Naturschutzorganisationen“ beachtet werden.

So küren unter der federführenden Leitung der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) Deutsche Tierpark-Gesellschaft (DTG), der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) sowie die Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ) seit 2016 alljährlich das Zootier des Jahres.

Video der GDZ zur diesjährigen Kampagne „Zootier des Jahres 2021“

„Krokodile sind keine schwimmenden Handtaschen, sondern haben eine immens wichtige Aufgabe in ihren Ökosystemen. Jedoch Krokodile haben, wie viele andere Beutegreifer auch, ein Imageproblem. Sie werden oft als menschenfressende „Monster“ angesehen und schafften es so als Darsteller in den einen oder anderen Hollywoodfilm. Tatsächlich übernehmen Krokodile aber eine äußerst wichtige Aufgabe für ihre Umwelt: Da sie unter anderem Aas fressen, reinigen sie die Gewässer und anliegende Landflächen von Kadavern. Wenn sie jagen, haben sie es besonders auf schwache, verletzte und kranke Tiere abgesehen. Sie regulieren zudem die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren. Entfernt man Krokodile aus diesem Kreislauf, gerät das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen.

Im Rostocker Zoo leben zwei Krokodilkaimane. Sie gehören zur Familie der Alligatoren, werden rund zwei Meter lang und können teils bis zu 100 Jahre alt werden. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie teils dösend, teils auf Beute lauernd im Wasser. Dabei stehen auf ihrem Speiseplan nicht nur Insekten und Fische, sondern auch Vögel und kleine Säugetiere. Die Brut schlüpft nach etwa 90 Tagen, wobei die Temperatur des Geleges das Geschlecht der Jungtiere bestimmt.