Sonntagsführung Mai 2016 – Alt- und Neuweltkamele

Am kühlen Pfingstsonntag 2016 begaben wir uns auf die Spur der Neu- und Altweltkamele, die man wohl als Wunder der Anpassung an Hitze, Kälte, Wind und Wassermangel bezeichnen kann. Durch Karin Radüchel erfuhren wir, dass die Ahnengalerie der Kamele mit dem kaninchengroßen Protylopus in Nordamerika begann, dass einige seiner Verwandten Südamerika besiedelten und sich zu den heutigen höckerlosen Kleinkamelen entwickelten. Zu denen gehören auch die Lamas in unserem Zoo. Die stammesgeschichtliche Trennung der Cameliden erfolgte dadurch, dass andere Vorkamele über die damals trockene Beringstraße die sogenannte Alte Welt besiedelten. In Asien entwickelten sich die zweihöckrigen Trampeltiere und in Nordafrika und Arabien die Dromedare.

Die phantastischen Anpassungen an den Lebensraum der Cameliden erkundeten wir bei den Lamas: Bernd, seinen 5 Mädels und 2 wunderschönen Fohlen, die im April geboren wurden.

Unterstützt vom Tierpfleger Sebastian Bothe nutzten viel Besucher die Möglichkeit, den Lamas näher zu kommen. Über charakterliche Besonderheiten, ihre Bedürfnisse, aber auch Hinweise für den Umgang mit ihnen wurden wir informiert.

Dann begab sich die “ Besucher-Karawane “ in Richtung Cameliden – Equiden – Anlage (CEA), wo uns schon der Tierpfleger Herr Heidemann erwartete. Auf dem Weg erfuhren wir von Kamel-Power und Kamel-Sex, aber auch über die fast 60-jährige Haltung von Trampeltieren im Rostocker Zoo. Die Trampeltiere sind dabei die domestizierten Individuen der schon fast ausgestorbenen Art Camelus bactrianus.

(Nur noch ca. 300 in freier Wildbahn)

Mit Herrn Heidemann beobachteten und fütterten wir Askan, Sina , Saily, sowie deren beiden Jungtiere und lernten die individuellen Unterschiede kennen, aber auch etwas über die Notwendigkeit der Halfterführung. Es folgte eine Besichtigung der Stallungen und des Behandlungsstandes für die Großkamele.

Zum Abschluss besuchten wir auch die beiden Dromedar-Damen Lea und Kati, die als Schautiere und nicht für die Zucht vorgesehen sind.

Gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern als Maßnahme der Umweltbildung, -erziehung und -information von Vereinen und Verbänden sowie durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Erträgen der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie.