Die Fichte – Nur ein Brotbaum? – Vortrag von Bernd Jennerjahn

Trotz stürmischen Wetters fanden am 14. April einige Intressenten den Weg in den Zoo zum Vortrag von Bernd Jennerjahn vom Zooverein.

Er stellte die Gemeine Fichte (Picea abies) vor. Dieser Nadelbaum spielt in den Leben der Menschen seit Jahrhunderten eine ganz besondere Rolle. Einst nur in den Mittelgebirgen zuhaus,  wurde der Baum, der, sehr zum Nachteil der Natur, am schnellsten nachwuchs und schnellen Gewinn erzeugte in den Industrieforsten als Monokultur angebaut. Hier gab es kaum Leben. Das Auerhuhn das intakte Nadelwälder braucht, litt sehr darunter. Die Anfälligkeit gegen Fressfeinde (Borkenkäfer) und Umwelteinflüsse (Luftverschmutzung, Stürme) war und ist sehr hoch. Aber es ist ein Umdenken zum Mischwald festzustellen.

Die Fichte wurde schon von den Germanen als Baumheiligtum verehrt, das die Verbindung zum Himmel ist. Sie übte eine Schutzfunktion gegen Hexen und Teufel aus. und auch in vielen Sagen und Märchen spielt die Fichte oder der düstere Fichtenwald eine sehr große Rolle. Bei den Schamanen spielte auch der Fliegenpilz, der in Symbiose mit der Fichte lebt, eine große Rolle. Vieles hat sich bis heute erhalten z. B. der Mai- oder Weihnachtsbaum und Kränze. Das Holz der Fichte wurde auch von den Griechen genutzt, vor allem für den Schiffbau, es gibt keinen anderen Baum der so gerade Stämme hat. Die Harz- und Pechgewinnung hatte in der Industrie eine große Bedeutung. Fichtenholz ist ideales Bauholz, das auch sehr fein verarbeitet werden kann, z. B. die Schnitzereien und Reifentiere aus dem Erzgebirge.  Als Geigenholz wurde sie von Stradivari und anderen  Geigenbauern geschätzt und gesucht. Die Fichte begleitet den Menschen von der Wiege bis zur Barre.

Die Fichte war schon vielen bekannten Heilkundigen bekannt. Sie hilft unter anderen gegen Gicht, Rheuma und Erkältungskrankheiten. Es gibt sehr viele Möglichkeiten die Fichte in der Heilkunde zu nutzen. Selbst in der Küche ist die Fichte mit ihren neuen Sprossen.(Salate) zu finden. Ob als Tee mit sehr viel Vitamin C oder Honig oder Aromatherapie.

Dies ist nur ein kleiner Teil von Herrn Jennerjahns Vortrag, den er dankenswerterweise zur Verfügung stellte. Es gibt aber noch sehr sehr viel zu berichten über den häufigsten Baum in Deutschland, der 2017 zum Baum des Jahres gewählt wurde.

 

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